Donnerstag, 19. September 2013

Für einen Politikwechsel mit einer starken SPD

Die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger zweifelt daran, dass es in Deutschland noch gerecht zugeht. Die deutsche Wirtschaft wächst, der Export boomt. Während die Zahl der Milliardäre weiter zunimmt, wächst die Zahl der prekären Beschäftigungsverhältnisse, droht Altersarmut.

Eine verfehlte Regierungspolitik spaltet die Gesellschaft. Die Gegensätze zwischen Arm und Reich verschärfen sich. Darüber kann auch ein von den Liberalen und der Union geschönter Armutsbericht nicht hinwegtäuschen.
Kinder werden zum Armutsrisiko und Stolperstein auf dem Weg zum beruflichen Erfolg. In keinem vergleichbaren Land ist Bildung derart vom sozialen Status der Eltern abhängig. In unserem Bildungssystem geht immer noch Selektion vor Förderung, fehlen Kitaplätze und Ganztagsschulen, werden notwendige Mittel durch das fragwürdige Betreuungsgeld vergeudet.

Nach einem schmerzhaften Lernprozess besinnt sich die Sozialdemokratie wieder auf ihren Kernbereich der sozialen Verantwortung.

Sozialdemokraten kämpfen:
  • um einen Mindestlohn, damit jeder von seiner Arbeit auch leben kann
  • gegen den Missbrauch der Zeit- und Leiharbeit
  • für Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei der Entlohnung
  • um bezahlbare Mieten nicht nur in Ballungsräumen
  • gegen gemeinschaftsschädigende Steuerhinterzieher und Offshore-Zentren
  • gegen global agierende Konzerne, die sich „legal“ ihrer Steuerpflicht entziehen
  • für strikte Regulierung der Finanzmärte und ein Verbot schädlicher Finanzprodukte
  • für eine Solidarrente und um menschenwürdige Pflege im Alter
Der Schutz der Umwelt durch die konsequente Umsetzung der Energiewende ist eine der zentralen Aufgaben. Die schwarz-gelbe Koalition ist in dieser Frage handlungsunfähig. Sie verschleppt die notwendigen Reformen und täuscht die Öffentlichkeit durch widersprüchliches Verhalten.

Die Vermögenden
müssen mehr zum sozialen Frieden beitragen, weil sie es können. Deshalb sind höhere Steuern und verminderte Begünstigungen für Reiche kein Selbstzweck, sondern eine demokratische Verpflichtung zur Erfüllung der gesellschaftlichen Aufgaben.

Diese großen Herausforderungen können nur erfolgreich bewältigt werden, wenn die Kreativität und Innovationskraft unserer Gesellschaft gefördert wird. Das heißt: Erhöhte Investition in Bildung und Kultur. Sie sind kein Luxus, sondern unverzichtbare Lebensmittel der zivilisierten Gesellschaft.

Europa steckt in der größten Krise. Vielen Deutschen geht es im Vergleich zu den Südeuropäern noch gut. Die Zukunft Deutschlands ist auf das Engste mit der Zukunft Europas verflochten. Weil es Deutschland auf Dauer nur gutgehen kann, wenn es Europa als Ganzem gutgeht. Was wir brauchen, ist mehr Solidarität und eine Stärkung des Europäischen Parlaments, dem die Menschen vertrauen. Die Krise Europas darf nicht zu konfrontativem und chauvinistischem Denken verführen.

Deutschland kann sich nicht selbstzufrieden zurücklehnen.
Es reicht nicht, eine Politik der Krisenbewältigung und scheinbarerer Alternativlosigkeit zu betreiben. Die verbliebenen politischen Spielräume müssen wieder genutzt werden, um Deutschland und Europa zukunftsfähig zu machen. Die Europäer lassen sich von den Banken und der Finanzwirtschaft nicht länger erpressen.

Wir treten ein für eine Politik des friedlichen Miteinander, des Respekts vor anderen Kulturen und Lebensstilen.

Georg Althammer ∙ Claudia Amm ∙ Ingo Appelt ∙ Mo Asumang ∙ Michael Ballhaus ∙ Hilla Becher ∙ Karin BenzOverhage (Gew.) ∙ Klaus von Beyme ∙ Hark Bohm ∙ Michael Bräuer ∙ Peter Brandt ∙ Fred Breinersdorfer ∙ Jutta Brückner ∙ Uschi Brüning ∙ Wibke Bruhns ∙ Pepe Danquart ∙ Diemut Daub ∙ Friedrich Dieckmann ∙ Ulrika Dutschke ∙ Vito von Eichborn ∙ Vivi Eickelberg ∙ Joana Emetz ∙ Ursula Engelen-Kefer (Gew.) ∙ Thomas Freitag ∙ Ellen von Friedeburg ∙ Mario Früh ∙ Hans W. Geissendoerfer ∙ Jochen Gerz ∙ Konrad Gilges (Gew.) ∙ Günter Grass ∙ Michael Guggemos (Gew.) ∙ Gert Heidenreich ∙ Johannes Heisig ∙ Irm Hermann ∙ Nele Hertling ∙ UweKarsten Heye ∙ Peter Hoenisch ∙ Klaus Hoffmann ∙ Rainer Hub ∙ Felix Huby ∙ Uwe Hück (Konzern BRV Porsche AG) ∙ Inge Jens ∙ Roland Kaiser ∙ Jürgen Kessler ∙ Barbara Kisseler ∙ Kirsten Klöckner ∙ Herbert Köfer ∙ Matthias Kollatz-Ahnen ∙ Jakob Köllhofer ∙ Marco Kreuzpaintner ∙ Sebastian Krumbiegel ∙ Lars Kühn ∙ Michael Kumpfmüller ∙ Fitzgerald Kusz ∙ Helmut Lachenmann ∙ Knut Lambertin (Gew.) ∙ Günter Lamprecht ∙ Leonard Lansink ∙ Anne Linsel ∙ Erich Loest ∙ Hanjo Lucassen (Gew.) ∙ Volkwin Marg ∙ Eva Menasse ∙ Kristin Meyer ∙ Rune Mields ∙ Franz-Josef Möllenberg (Gew.) ∙ Armin Mueller-Stahl ∙ Oskar Negt ∙ RA Helmut Neumann ∙ Max Neumann ∙ Christian Nürnberger ∙ Leonie Ossowski ∙ Ulrike Rosenbach ∙ Thomas Rosenlöcher ∙ Michael Ruetz ∙ RA Peter Ruhenstroth-Bauer ∙ Brigitte Russ-Scherer ∙ Dirk Sager ∙ Jochen Sandig ∙ Helge Sasse ∙ Heinrich Schafmeister ∙ Werner Schaub ∙ Nina Scheer ∙ Asta Scheib ∙ Dieter Schnebel ∙ Friedrich Schorlemmer ∙ Gesine Schwan ∙ Bernhard Schwichtenberg ∙ Hermann Soggeberg (Konzern-BRV Unilever) ∙ Günter Baby Sommer ∙ Tilman Spengler ∙ Franziska Sperr ∙ Klaus Staeck ∙ Gerhard Steidl ∙ Johano Strasser ∙ Frank Teichmüller (Gew.) ∙ Manfred Teubner ∙ Imre Török ∙ Thomas Unger ∙ Brigitte Unger-Soyka ∙ Donata Valentien ∙ Michael Verhoeven ∙ Isabella Vértes-Schütter ∙ Wolfgang Völz ∙ Andrew Walde (Gew.) ∙ Eleonore Weisgerber ∙ Patrick Winczewski ∙ Eduard Wörmann ∙ Peter Zlonicky

Tilman Adolph ∙ Virginia Afflerbach ∙ Christian-David Andersch ∙ Günter Apel ∙ Stefan Arndt ∙ Frank von Auer ∙

Michael Baaske ∙ Ralf Bachmann ∙ Egon Bahr ∙ Rüdiger Bangert ∙ Hans-Peter Barth (BR) ∙ Pietro Bazzoli (BR) ∙ Christine Becker ∙ Dirk Becker ∙ Heiko Beer ∙ Gabriele Behrend ∙ Joachim Bell ∙ Uwe Bendig (BR) ∙ Klaus Uwe Benneter ∙ Immanuel Benz (Bund.Vors. Die Falken) ∙ Frank Berger ∙ Margit Berghof-Becker ∙ Brigitte Bergholter ∙ Alexander von Berswordt ∙ Friedhelm Julius Beucher ∙ Wolfgang Biermann ∙ Burkhard Bisanz ∙ Sebastian Bißmeier ∙ Rainer Bleckert ∙ Heinz + Maria Blodeck ∙ Gilbert Blumenstiel ∙ Wolfgang Bodenstein ∙ Gisela Böhrk ∙ Friderike Böttcher ∙ Peter Bogen (BR) ∙ Karl Bohley ∙ Kurt Bohr ∙ Horst Bollmann ∙ Gerhard Bosse ∙ Günter Brakelmann ∙ Michael Braungart ∙ Wolfgang Braunschweig ∙ Marion Bredebusch ∙ Birgit Breidenbach ∙ Georg Breitwieser ∙ Wolfram Bremeier ∙ Bodo Bremer ∙ Uwe Bremer ∙ Karsten Brenner ∙ Almut Breuste ∙ Ludwig Brügmann ∙ Herbert Brüning ∙ Ursel Brüning ∙ Anke Brunn ∙ Gerhard Brunn ∙ Andreas von Bülow ∙ Feliks Büttner ∙ Renate Bugey ∙ Albertus L. Bujard ∙ Ulrike Bumke ∙ Rüdiger Burchhard ∙ Harad Burghagen ∙ Maria-Luise Burkele ∙ E. Buhrow ∙ Ulla Burchardt ∙ Thomas Busch (Gesamt-BRV Aerotec) ∙ Ursula van den Busch ∙ Konrad Buschbeck ∙ Mike Busse-Lepsius ∙

Justinus Maria Calleen ∙ Rolf-Peter Carl ∙ Ferhat Cato ∙ Helga Christensen ∙ Armin Clauss ∙ Ernst Cloer ∙ Bernd Conrad ∙ Hans-Gerd Conrad ∙ Petra Crone ∙ Dietrich Curti ∙ Constanze Curtius ∙

Ulrich Daduna ∙ Oliver Dalichau ∙ Manfred Dammeyer ∙ Dieter Daub ∙ Margitta + Peter Daum ∙ Bärbel van Dawen ∙ Max Dehmel ∙ Rolf Dechmann ∙ Fritz Deppert ∙ Stephan Dienemann ∙ Yakup Divrak ∙ Klaus Doderer ∙ Martin Doehlemann ∙ Ulrich Dörr ∙ Peggy Doll ∙ Eike Domroes ∙ Katharina Douedari-Fetzer ∙ Friedel Drautzburg ∙ Hildegard Düll ∙ Rainer Dümmler ∙ Freimut Duve ∙ Benedikt Dyrlich ∙

Henrike Ebel ∙ Friedhelm Ebeling ∙ Hella Eckert-Tietze ∙ Herbert Egl ∙ Siegmund Ehrmann ∙ Hans Eichel ∙ Karl Eichele (BRV) ∙ Gotthard A. Eichhorn ∙ Johanna Eichhorn ∙ Hejo Eicker ∙ Konrad Elmer-Herzig ∙ Karl Emer ∙ Manfred Endebrock (Gew.) ∙ Rosemarie Engeland ∙ Michaela Engelmeier-Heite ∙ Björn Engholm ∙ Heiner Erling ∙ René Claudius Esser ∙ Uwe Esser ∙ Heinrich Eppe ∙ Hannelore + Hinrich Evers ∙ Tim Evers ∙ Klas Ewert Everwyn ∙

Peter Fäßler ∙ Peter Falk ∙ Christian Farenholtz ∙ Bernd Fechner ∙ Gabriele Feld-Fritz (Gew.) ∙ Iring Fetscher ∙ Tilman P. Fichter ∙ Rüdiger Fikentscher ∙ Lothar Fink ∙ Benno Fischer ∙ Jens Fischer ∙ Mark Fischer ∙ Ursula Fischer ∙ Knut Fleckenstein ∙ Peter Fleiner ∙ Klaus Flehming ∙ Klaus Fliesinger ∙ Hans Franssen ∙ Frederike Frei ∙ Dagmar Freitag ∙ Uwe Freund ∙ Detlef Friebe (BR) ∙ Daniel Friedrich (Gew.) ∙ Heinrich Fritz (Gew.) ∙ ClausDieter Fröhlich ∙ Dieter Fröhlich ∙ Detlef Fuchs (BR) ∙ Georges Fülgraff ∙ Helmut aus der Fünken ∙ Tim Fürbach (BR) ∙ Petra Fuhrmann ∙ Ralf Fuhrmann ∙

Klaus von Gaffron ∙ Ulrich Galinsky ∙ Rudolf Ganss ∙ Delev Ganten ∙ Klaus Gerlach ∙ RA Paul Leo Giani ∙ Hubertus Giebe ∙ Adrian Gillmann ∙ Horst Gläsker ∙ Hermann Glaser ∙ Günter Gloser ∙ Thomas Göddertz ∙ Andreas Görgen ∙ Lutz Götze ∙ Stephan Gorol ∙ Axel Gottschall ∙ Pepsch Gottscheber ∙ Angelika Graf ∙ Götz Gramlich ∙ Christine Gramse ∙ Helga Grebing ∙ Rüdiger Greiner ∙ Monika Griefahn ∙ Hans Griese ∙ Hanni + Klaus Groh ∙ Stefan Grönebaum ∙ Gabriele Groneberg ∙ Bernhard von Grünberg ∙ Rosa Grünstein ∙ Harald Grunert ∙ Christel Gudzuhn ∙ Jörg Gudzuhn ∙ Dagmar Günther ∙ Anca Güntsch ∙ Peter Gwiasda ∙

Wilfried Haag ∙ Rainer Haarmann ∙ Walter Haase ∙ Günther Hack ∙ Hans-Joachim Hacker ∙ Hartmut Häger ∙ Michael Haerdter ∙ Jörg Hafkemeyer ∙ Bettina Hagedorn ∙ Christoph Hahn (Gew.) ∙ Klaus Hahnzog ∙ Kai Hammann ∙ Uwe Harden ∙ Ludwig Harig ∙ Katharina + Klaus Harms ∙ Martina Hartleib ∙ Helmfried Hauch (Ges.vertr.pers.) ∙ Christa Heck ∙ Jürgen Heckel ∙ Siegfried Heimann ∙ Sven Heinemann ∙ Hans-Werner Heißmann-Gladow (Gew.) ∙ Klaus Heitmann ∙ Nicole Heizmann ∙ Rainer Helbing ∙ Joachim Helfer ∙ Annemarie Helmer-Heichele ∙ Sibylle Hennig ∙ Hartmut von Hentig ∙ Wolfgang Herder ∙ Volker F. Herion ∙ Klaus-Peter Hermann ∙ Willi Herms ∙ Horst Herrmann ∙ Wolfgang Herrmann ∙ Dieter Heuser ∙ Birgit Heuser-Kempf ∙ Dietmar Hexel (Gew.) ∙ Ulrich Heymach ∙ Norbert Hilbig ∙ Annette Hildebrandt ∙ Bertram Hilgen ∙ Christian Hingst ∙ Theo Hinz ∙ Karl-Georg Hirsch ∙ Lutz Hirschmann ∙ Jürgen Hitzges ∙ Michael Höntsch ∙ Jana Höppner ∙ Volker Hörner ∙ Harm Hoffmann ∙ Hilmar Hoffmann ∙ Martin Hoffmann ∙ Theodolinde Hoffmann ∙ Gerhard Hofmann ∙ Lothar H. Hofmann ∙ Markus Hofmann ∙ Jürgen Hogrefe ∙ Oskar Holl ∙ Lieselotte Holzapfel ∙ Ulrich Horb ∙ Dieter Horky ∙ Karin Horn-Albishausen ∙ Frank Horneff ∙ Klaus Marianne Hopmann ∙ Horstmann-Czech ∙ Ralf Hron (Gew.) ∙ Jörg Adrian Huber ∙ Elfriede Huber-Söllner ∙ Wolfgang Huber (med.) ∙ Rolf Hülsmann ∙ Harald Hüskes ∙ Marilies Hungerbühler ∙ Rudi Hurzlmeier

Mike Inselmann ∙

Theresia Jacobi ∙ Hajo Jahn ∙ Carmen Jansen ∙ Volker Januczewski (BR) ∙ Gode Japs ∙ Kerstin Jentzsch ∙ Hans-Ludger John ∙ Nils Jonas ∙ Ekkehard Jost ∙ Friedrich-W. Junge ∙ Josip Juratovic ∙

Oliver Kaczmarek ∙ Siegfried Kaden ∙ Wend Kässens ∙ Ellen Kahl ∙ Franz Kaiser ∙ Steffi Kaiser ∙ Florian Kammerer ∙ Klaus Kappes (Gew.) ∙ Ulrich Karl ∙ Brigitte Karle ∙ Inge Karst-Staeck ∙ Sylvia-Yvonne Kaufmann ∙ Wolfgang Katzmarek ∙ Gisela Kayser ∙ Hans G. Kegel ∙ Gert Keil ∙ Marianne Keller ∙ Franz-Josef Kemper ∙ Günter Kern (ASB) ∙ Heilgard Kessler ∙ Erhard Kiersch ∙ Gert + Uschi Kieven ∙ Rolf Kinter ∙ Bergit Kipfer ∙ Angelika Kirchholtes (stellv. BRV) ∙ Heribert Kirchholtes (AfA Vorst.) ∙ Cansel Kiziltepe ∙ Michael Klaka ∙ Arno Klare ∙ Lothar Klatt ∙ Horst Klaus (Gew.) ∙ Gudrun Klein ∙ Hannah Klein ∙ Pit Klein ∙ Monika Klein-Ellinghaus ∙ Inge Kleinknecht-Dehmel ∙ Gabriele Klempert ∙ Christoph Klimke ∙ Reinhard Klimmt ∙ Pat Klinis ∙ Henning Klostermann ∙ Karl Klühspies ∙ Reiner Knerler (Gew.) ∙ Erich Knözinger ∙ Paul-Christian Koch (Gew.) ∙ RA Andreas Köhler ∙ Dieter Köhnlein ∙ Peter König ∙ Daniela Kolbe ∙ Ingo Kolf (Gew.) ∙ Susanne Kolleck ∙ Eva Koop ∙ Sven Korb ∙ Andreas Kossiski (Gew.) ∙ Angela Krabbe ∙ Manfred Krabbe ∙ Thomas Krämer ∙ Renate Krenz ∙ Heiko Kretschmer ∙ Soija Kreusch ∙ Konrad Krockow ∙ Jochen Kronjäger ∙ Klaus Krüger ∙ Anna Krump ∙ Peter Kruse ∙ Renate Kube-Klöck ∙ Dirk von Kügelgen (Gew.) ∙ Udo Kühn ∙ Monika Künzel ∙ Eleonore Kujawa ∙ Andreas Kunze ∙ Gerlinde Kuppe ∙ Harry Kuschka ∙

Christine Lambrecht ∙ Christine Landfried ∙ Eckhard Lange ∙ Ute Lange-Brackmann ∙ Rolf Langenberger ∙ Norbert Langerwisch ∙ Günter Lapp ∙ Christian Lauschke (Gew.) ∙ Ralf-R. Lavies ∙ Paolo Lavista ∙ Christine Lechle ∙ Jan Lehmann ∙ Christian Leipert ∙ Steffen-Claudio Lemme ∙ Marina Lentz ∙ Renate Lenze ∙ Frank Lesniak ∙ Heimo Liebich ∙ Wolf Lindner ∙ Bernd Link (Gew.) ∙ Eckehard Linnemann (Gew.) ∙ Burkhard Lischka ∙ Jürgen Lodemann ∙ Helmut Lölhöffel ∙ Gabriele Lösekrug-Möller ∙ Maxim Loick ∙ Klaus Lompe ∙ Wolfgang Lorenz (BR Vors.) ∙ Barbara Ludwig ∙ Michael B. Ludwig ∙ Ingrid Lübke ∙ Joachim Herm. Luger ∙ Günter Lukaschewsky ∙ Mechthild von Lutzau ∙

Christine Magister ∙ Ilse-Maria Makrinius ∙ Barbara von Malotki ∙ Jörg Vincent Malotki ∙ Oskar Manigk ∙ Jörn von Mannstein ∙ Fritz Margull ∙ Heiner Markmann ∙ Caren Marks ∙ Rudi Marr (stv. PR-Vors.) ∙ Steffen Martin ∙ Anke Martiny ∙ Ruth Martius ∙ Friedhelm Meinolf ∙ Hans Meinolf (AfA Vorst.) ∙ Rudi Meisel ∙ Burkhard Meissner ∙ Monika Meißner ∙ Richard Meng ∙ H.M. Menzel ∙ Jörn Merkert ∙ Alfred Merkle ∙ Til Mette ∙ Ulla Meurer ∙ Dieter Meyer ∙ Hans-Georg Meyer ∙ Edgar Michels ∙ Hermann E. Minz ∙ Hans Misselwitz ∙ Volker Mittelstädt ∙ Regine Möbius ∙ Horst Mölders ∙ Beate Möller ∙ Helmut Mörchen ∙ Hans-Wilhelm Mohr ∙ Ursela Monn ∙ RA Immo Moshagen ∙ Jörg Mühleisen ∙ Joachim Mühlhausen ∙ Walter Mühlhausen ∙ Albrecht + Ursula Müller (med.) ∙ Angelika Müller ∙ Michael Müller (Bu-Vors. NaturFreunde Deutschl.) ∙ Olaf Müller ∙ Stefan Müller ∙ Wolfgang Müller ∙ Zoa Müller-Fehn ∙ Christof Müller-Wirth ∙ Volker Münchow ∙

Gabriele Nandinger ∙ Alexander Naujoks (Gew.) ∙ Clemens Naumann ∙ Barbara Negrelli-Timmermann ∙ Harry Neß ∙ Ilex Neß ∙ Siegfried Neuenhausen ∙ Wolfgang Neusüß ∙ Michael Niebur ∙ Maren Niemeyer ∙ Johannes Hans A. Nikel ∙ Manfred Nink ∙ Miriam Noa ∙ Barbara Noack ∙ Hildegard Nockemann-Marx ∙ Jost Noller ∙ HansBernhard Nordhoff ∙ Frank Nowatzki ∙ Hans G. Nutzinger ∙

Karl-Heinz Ochs ∙ Frank Odenthal (BR) ∙ Johannes Odenthal ∙ Gerhard Oelschlegel (BR Vors.) ∙ Riza Oguz ∙ Sophia Oppermann ∙ Uwe Ostendorff (Gew.) ∙ Adi Ostertag (Gew.) ∙ Jochen Ott

Hartmut Pätzke ∙ Horst Palik (Gew.) ∙ Ruth Palik (Gew.) ∙ Roswitha Pape ∙ Hans-Joachim Paschmann ∙ Marco Patriarca ∙ Heinz D. Pawlowske ∙ Rolf Petri ∙ Wolfgang Petrovsky ∙ Ernst-Ludwig Petrowsky ∙ Gerhard Pfennig ∙ Gerd Pflaumer ∙ Johannes Pflug ∙ Martina Pirk ∙ Werner Plöger ∙Erich Pötzold ∙ Rado Carlo Poggi ∙ RA Lothar C. Poll ∙ Gudrun Prengel ∙ Jessica Preuß ∙ RA Thomas Pschera ∙ Astrid von Pufendorf ∙ Monika Puginier ∙ Holger Pupka (BR) ∙ Horst Puppert

Karl-Klaus Rabe ∙ Bärbel + Kurt Rahmig ∙ Jim Rakete ∙ Stefan Ramge ∙ Thomas Ranft ∙ Volker Rattemeyer ∙ Erich Rauschenbach ∙ Mechthild Rawert ∙ Stefan Rebmann ∙ Gerold Reichenbach ∙ Sabine Reif ∙ Dirk Reimann ∙ Uwe Reimann ∙ Tim Renner ∙ Elfriede + Werner Retzlaff ∙ Sabine Rheinhold-Farenholtz ∙ Gereon Richter ∙ Hannelore Richter ∙ Jürgen Richter ∙ Renate Richter ∙ Volker Riegger ∙ Peter Ripken ∙ Jochen Robrandt ∙ Nils Rochlitzer ∙ Peter Rösler ∙ René Röspel ∙ Friedrich O. J. Roll ∙ Jürgen Rollmann ∙ Klaus-Henning Rosen ∙ Michael von Rospatt ∙ Dieter Rossmeissl ∙ Wolfgang Roth ∙ Heinz Rothe ∙ Valentin Rothmaler ∙ Dieter Rübsaamen ∙ Dietlind Ruge ∙ Herbert Ruland ∙ Edda Rydzy ∙ Frank Rzeppa (Gew.)

Konstanze Sander ∙ Nikolaus Sander ∙ Helge Sasse ∙ Martin Sattler ∙ Sigrid Sauer ∙ Heidi Saul ∙ Annette Sawade ∙ Wolfgang Sax ∙ Achim Schabedoth (Gew.) ∙ Axel Schäfer ∙ Roland Schäfer ∙ Sandra Scheeres ∙ Günter Scheib ∙ Doris + Reinhard Scheibe ∙ Michael Scherer ∙ Klaus-Jürgen Scherer ∙ Henning Scherf ∙ Oliver Scheytt ∙ Clemens Schick ∙ Wolfgang Schieder ∙ Sabine Schiefelbein-Jaross ∙ Jürgen Schieferdecker ∙ Joerg Schimeck ∙ Eric Schley (Gew.) ∙ Dieter Schloten ∙ Heiko Schlottke ∙ Herbert Schmalstieg ∙ Andreas Schmidt ∙ Doris Schmidt ∙ Gerd Schmidt ∙ Gerhard Schmidt ∙ Stephan Schmidt ∙ Wilhelm Schmidt (AWO-BuV) ∙ Volker SchmidtGertenbach ∙ Christiane Schmidt-Sielaff ∙ Guido Schmitz ∙ Rolf Schmitz ∙ Jürgen Schmude ∙ Manfred Schneckenburger ∙ Uwe M. Schneede ∙ Dirk Schneider ∙ Linda Schneider ∙ Wolfgang Schneider ∙ GunnarVolkmar + Ina Kamilla Schneider-Hartmann ∙ Wolf Peter Schnetz ∙ Vivianne Schnurbusch ∙ Frieder + Renate Schöbel ∙ Gotthad Scholz-Curtius ∙ Hermann Schorge ∙ Ingrid Schreier ∙ Karsten Peter Schröder ∙ Rolfrafael Schröer ∙ Armin Schubert ∙ Bernhard Schülein ∙ Christa Schuenke ∙ Norbert Schüren ∙ Frank Schulz (BR-Vorst.) ∙ Swen Schulz ∙ Heinfried Schumacher ∙ Rolf Schumacher ∙ Anke Schuster ∙ Stefan Schwartze ∙ Andreas Schwarz (BR) ∙ Jürgen Schweinebraden ∙ Herbertz Schweizer ∙ Ilse Schwell ∙ Volker Schwender ∙ Olaf Schwencke ∙ Jutta Schwerk ∙ Karin Seidel ∙ Edelgard Seitz ∙ Manfred Seler ∙ Fabio Selonke ∙ Ursula Setzer ∙ Frieder Simon ∙ Stephan Soldanski (Gew.) ∙ Hajo Sommer ∙ Inge Sommer ∙ Katrin Sommer ∙ Brigitte Sonnenschein ∙ Heidrun + Hermann Spielhagen ∙ Stefan Stader ∙ Rolf Staeck ∙ Klaus Staelter (BR) ∙ Walter Stallwitz ∙ Heinz Stapf-Finé ∙ Margret Steffen (Gew.) ∙ Volker Steinbach ∙ Konrad Steinkämper ∙ Jutta Steinrück (Gew.) ∙ Werner Steppuhn ∙ Wilfried Steppuhn ∙ Siegfried Stirba (Gew.) ∙ Klaus Störch ∙ Klaus Strüber ∙ Gudrun Stoltenberg ∙ Barbara Stolterfoht ∙ Gerlinde Strauss-Wieczoreck ∙ Christian Streit ∙ Reinhard Strehl ∙ Barbara Strohschein ∙ Rüdiger Suchsland ∙ Winfried Sühlo ∙ Wolfgang Sümmermann ∙ Stefan Suppes ∙

Jürgen Tackenberg ∙ Werner Tammen ∙ Jörg Tampe ∙ Marion Tauschwitz ∙ Lothar Tautz ∙ Micha Terjung ∙ Christiane Thalgott ∙ Norbert Theobald ∙ Wolfgang Thierse ∙ Jörn Thießen ∙ Klaus Thoer ∙ Jörg-Philipp Thomsa ∙ Dietrich Thränhardt ∙ Marianne + Frank Tidick ∙ Barbara Timmermann ∙ Michael Timmermann ∙ Gustav-Adolf Traut ∙ Frank Trende ∙ Heinrich Triebstein

Wolfgang Uellenberg-van Dawen (Gew.) ∙ Urban Überschär ∙ Timm Ulrichs ∙ Jochen Unsin

Bernd Vallentin ∙ Hartmut Veitengruber (Gew.) ∙ Susanne + Michael Viehweger ∙ Walter Vitt ∙ Irmgard Völkers ∙ Jens Vogel ∙ Willi Vogt (Gew.) ∙

Hans-Jochen Wagner ∙ Hildegard Wagner ∙ Volker Wagner ∙ Ingeborg Susie Walch ∙ Josef Walch ∙ Gabi WalterLohrentz ∙ bIsabella Walter ∙ Jörg Wanke ∙ Gregor Weber ∙ Hans Heinrich Weber ∙ Susanne Weber-Mosdorf ∙ Beate Weber-Schuerholz ∙ Ruth Weckermann ∙ Gerd Weiberg ∙ Jürgen Weichardt ∙ Kerstin Weinbach ∙ Heiner Weiner ∙ Herbert Weisbrod-Frey (Gew.) ∙ Rebecca Weis ∙ Gert Weißkirchen ∙ Ernst Ulrich von Weizsäcker ∙ Albrecht Wellmer ∙ Constanze Wendel ∙ Wolfgang Werner ∙ Jürgen Wesche ∙ Uwe Wesel ∙ Alf van der Wetering (BR) ∙ Klaus Wettig ∙ Martin Wiebel ∙ Claus Wichmann ∙ Ehrhardt Wichmann ∙ Norbert Wieczorek ∙ Heidemarie Wieczorek-Zeul ∙ Stephan von Wiese ∙ Christian Wilhelm ∙ Jürgen Wilhelm ∙ Britta Wilkening-Barnsteiner ∙ Heidrun Wilker-Wirk ∙ Dorothee von Windheim ∙ Heinrich Winter ∙ Gabriele Witt ∙ Emanuel Wolfram ∙ Catherine Worrmann ∙ Bernd Wroblewski ∙ Heidemarie Wüst ∙ Helmut Wüst ∙ Ilse Wulf ∙ Gert + Sonja Wunderlich ∙ Alfred Wydra

Hans-Jürgen Zachariae ∙ Uta Zapf ∙ Rainer Zeimentz ∙ Michael Zepter ∙ Jörg W. Ziegenspeck ∙ Jutta Ziegler ∙ Traudel Zölffel ∙ Christoph Zöpel ∙ Fabian Zörkendörfer

und zahlreiche weitere Unterzeichner

Ich schließe mich dem Aufruf an und bin mit der Veröffentlichung meines Namens einverstanden: Bitte senden Sie uns die nachfolgenden Angaben per E-Mail an die Adresse info@aktion-mehr-demokratie.de:
  • Name
  • Berufsbezeichnung
  • Anschrift
  • Tel./Fax/E-Mail
Aktion für mehr Demokratie, Jörn von Mannstein, Postfach 102063, 69010 Heidelberg, Fax 06221-600230.
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Spendenkonto für Anzeigen; Klaus Staeck AMD, Postbank Karlsruhe, Konto 197438-750, BLZ 660 100 75 (keine Spendenquittungen möglich)

Sonntag, 11. August 2013

Prominente Unterstützung für eine starke SPD

Gesine Schwan, Günter Grass, Franziska Sperr, Gerhard Pfennig, Felix von Grünberg, Christian Nürnberger u.v.m. unterstützen den Wahlaufruf "Für einen Politikwechsel mit einer starken SPD". Sie auch? Jetzt mitmachen und Unterstützer werden: www.aktion-mehr-demokratie.de

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Freitag, 19. Juli 2013

Heute so, morgen so

Seit einiger Zeit geht das schon so: In den Medien werden die Tage bis zur Bundestagswahl akribisch öffentlich gezählt - mal enttäuscht, mal drohend. Dann wieder hat man den Eindruck, als schwinge Erleichterung mit, dass alles bald vorbei ist. Die Vorwahlzeit wird gerne als Periode des Wahlkampfes bezeichnet. Sie soll nach Lehrbuchmeinung eine Phase des Abwägens, oder auch des Ringens um die jeweils besten politischen Programme sein. Derzeit kann davon kaum die Rede sein. Welcher Wahlkampf – oder habe ich etwas verpasst? Statt die Vorstellungen der einzelnen Bewerber zu den Zukunftsthemen ins Zentrum der Debatte zu stellen, gibt es häufig nur Einblicke in die innerparteiliche Streitkultur und Hofberichterstattung im BUNTE-Stil. Hochkonjunktur haben Fettnapfstatistiken und die üblichen Koalitionsspielereien für den Tag danach. Peerpsychogramme und Muttiwitze statt notwendiger politischer Auseinandersetzung. Kürzlich wurde ich von unerwarteter Seite daran erinnert, dass doch Wahlzeit ist. Ein Mitarbeiter eines überregionalen Hörfunksenders hatte sich vor einiger Zeit für ein Interview "150 Jahre SPD" angemeldet. Auf meine Nachfrage, wann er denn mit seinem Aufnahmegerät zu kommen gedenke, mailte er zurück: Die Redaktion habe das Thema auf 2014 verschoben, weil man sich nicht „zum Steigbügelhalter für den Wahlkampf“ machen wolle – „151 Jahre SPD“?

Seit es den Anschein hat, als wickelte die amtierende Bundeskanzlerin den laufenden Politikbetrieb über eine Hüpfburg in der Kleingartenanlage ab, gleicht die Arbeit für den Kleinen Mann nebst Kleiner Quotenfrau zu Lande, zu Hochwasser und in der Luft einem Blick in die Wundertüte. Warum bloß fühlt man sich an einen Schlager Roberto Blancos von 1969 erinnert: "Heute so, morgen so"? In den begleitenden Medien heißt es nur, die Clevere räume geschickt alle Themen ab, bzw. setze sich auf alle drauf und mache sie damit platt.

Aber vielleicht habe ich nur noch nicht gelernt, dass die Wahl längst entschieden, der psychologische Krieg gegen die Reste der Opposition medial schon gewonnen ist. Jedenfalls scheint das auch der Berliner Tagesspiegel so zu sehen. Vor 14 Tagen hat dort einer der Mitherausgeber - gestützt auf das Meinungsumfrageunwesen - Angela Merkel bereits ultimativ zur Wahlsiegerin und den "ewig-poltrigen" Peer Steinbrück als gesetzten Verlierer ausgerufen. Denn es sei "zu spät für die Wende". Nach dieser Lesart wäre die Bundestagswahl reine Verschwendung öffentlicher Gelder, ein Fall für den Bundesrechnungshof. Damit erübrigte sich auch die Debatte um das Thema Wahlboykott als Erziehungsprogramm für die real existierenden Parteien. Der omnipräsente Karl Lagerfeld hat diese Streitfrage übrigens längst abschließend beantwortet. In einem Interview bekannte er frank und frei, er habe in seinem Leben noch nie an politischen Wahlen teilgenommen. Noch Fragen zur Demokratie oder so?

Beim Blick auf das Dauerbombardement der Meinungsmacherbefragungsinstitute und ihrer Klientel drängt sich ein Vergleich mit den Millionen Fliegen auf, die sich bekanntlich auch nicht irren können. Die der Opposition unisono attestierte Niederlage eröffnet jedoch ganz neue Perspektiven, befreit von rituellen Zwängen des politischen PingPong. So hat kürzlich Heribert Prantl in der Süddeutschen erklärt, dass gegen alle Beschwörungen von interessierter Seite in Wahrheit noch gar nichts entschieden sei, der Kampf um jeden Strandkorb sich durchaus noch lohne.

Klaus Staeck

(Erschienen als Kolumne in der BZ und FR am 18. Juli 2013)

Dienstag, 11. November 2008

Bankrotterklärung


Kolumne Frankfurter Rundschau 17.10.2008

Das amerikanische Modell des Kapitalismus ist gestorben", beschreibt der Chefredakteur von Newsweek International die derzeitige Lage. Tatsächlich? Haben doch US-Finanzminister und Notenbank, abgesegnet von Senat wie Kongress, sofort mit Milliarden den todkranken Patienten wieder reanimiert. Etwas anderes blieb ihnen auch nicht übrig, soll nicht das gesamte Wirtschaftssystem kollabieren. Die turbokapitalistischen Regierungen in aller Welt stehen vor einem selbst verschuldeten Chaos, das sie mit ihrem Deregulierungs- und Privatisierungswahn heraufbeschworen haben. Und wieder einmal werden die Bürger zur Kasse gebeten und nicht die Banker. Warner hat es genug gegeben. Sie wurden verlacht und verspottet. Dagegen fordert nun ein neuer Typ von Wendehals, der gestern noch die Selbstheilungskräfte des Marktes beschwor, plötzlich die Verstaatlichung wenigstens der Banken.

Schon seit Jahren schalten und walten die Spekulanten auf dem Börsenparkett. Ohne Regeln und Sanktionen spekuliert es sich halt ungeniert. Da die Finanzjongleure darauf vertrauen können, dass am Ende der Steuerzahler für alle Verluste aufkommt, wird eben noch riskanter gepokert. Viele Börsianer sehen die Krise deshalb auch relativ gelassen, weil sie mit Sicherheit auf das Rettungspaket spekulieren können. "Alles andere wäre politischer Selbstmord", sagt der Chefvolkswirt der Commerzbank unverblümt. Solange das System so bleibt, wie es ist, müssen sie sich kaum Sorgen machen.

Wenn es nur bei markigen Sprüchen der Politiker bleibt, befinden sich die Bankrotteure in einer klassischen Win-win-Situation. Manche Manager werden für ihre katastrophale Misswirtschaft auch noch fürstlich belohnt. So der Chef des Bankhauses Merrill Lynch mit geschätzten 160 Millionen Dollar, nachdem er Milliarden im ungebremsten Kapitalstrom versenkt hatte. Er war weder der Erste, noch wird er der Letzte sein, der mit einem goldenen Handschlag die Bühne verlässt.

Das neoliberale Wirtschaftsmodell von Macht und Gier befindet sich nicht in einer Krise, es ist am Ende. Wenn selbst der Chef der Deutschen Bank nach dem Staat ruft, ist nicht nur mit den Krediten etwas faul, sondern mit dem ganzen System. Wenn jetzt der Kapitalismus seine eigenen Kinder frisst, reicht es nicht, die Bürger zerknirscht auf harte Zeiten einzustimmen und ständig "das wahnsinnige Renditestreben" anzuprangern. Merkel wie Steinbrück müssen endlich von den steuerlich geförderten und vermeintlich innovativen Finanzprodukten wirklich Abschied nehmen, entschlossener den Kampf gegen Steueroasen aufnehmen, die Schuldigen am Bankrott persönlich haftbar machen und nicht wieder die vielen für die wenigen zahlen lassen.

Die Linke sollte die Backen nicht zu sehr aufblasen, haben doch ihre Altkader schon einmal eine Volkswirtschaft ruiniert. Gefordert ist die Regierungspolitik. Nicht nur, indem sie jetzt die maroden Geldinstitute alimentiert, sondern rechtzeitig reglementiert. Alles andere ist eine Bankrotterklärung auch des Staats vor den Bürgern und ein weiterer Sieg für die Risikokapitalisten. Bevor also weltweit noch mehr Banken und Versicherungen insolvent werden, müssen die G 7-Staaten den Kasino-Kapitalisten Handschellen anlegen. Die hecken sicher längst den nächsten Coup aus, solange sie freie Hand haben.

Klaus Staeck


Copyright © FR-online.de 2008

Montag, 16. Juni 2008

JAGDFIEBER

Kolumne FRANKFURTER RUNDSCHAU 7./8. Juni 2008

Jagdfieber

Hatz auf Kurt Beck und kein Ende. Schlagen wir nach bei Bild,wer Kanzler werden soll: Da war doch was mit Beckenbauer...


VON KLAUS STAECK

Oberflächlich betrachtet sind die Sozialdemokraten und ihr zäher Vorsitzender derzeit zu beneiden. Wer sonst erfährt so viel Zuwendung und fürsorgliche Belagerung? Das zählt in der Mediendemokratie. Über alle Parteigrenzen hinweg machen sich alle Sorgen. Wollen nichts als helfen. Machen sich ausufernd Gedanken über den besten aller Kandidaten, mit dem die älteste aller Parteien mit Aussicht auf den größtmöglichen Erfolg in die Mutter aller Wahlschlachten 2009 ziehen soll.

Natürlich sind all die Rat-Schläge Heuchelei pur. Wünschen sich die falschen Samariter nichts sehnlicher als eine möglichst totale Niederlage der SPD, mit welchem Frontmann auch immer. Schließlich gilt es, eine eigene Scharte auszuwetzen. Hat es doch 2005 trotz aller medialen Begleitung von FAZ bis taz für Schwarz-Gelb nicht gereicht. Vergessen die kurze Mea-culpa-Phase mit dem Eingeständnis, man habe zu einseitig Partei ergriffen.

Es bedurfte nicht erst der Nominierung einer eigenen Kandidatin fürs höchste Staatsamt, um den Beginn des Wahlkampfes auszurufen. Der ist längst im Gange. Mit dem Kampfbegriff Provinz sollte vor allem Kurt Beck früh erledigt werden. Ist er doch der letzte Sozi, der in seinem Bundesland mit absoluter Mehrheit regiert. Unterstützt von der Koalition der Willigen in seiner eigenen Partei jagen nicht nur die einschlägigen Medien den Mann aus der Pfalz.

Einer aus der Schar der fröhlichen Jäger verplapperte sich im ARD-Morgenmagazin, indem er zugab, natürlich jage man Beck. Aber der Genosse steht weiter im Ring. Will partout den Weg nicht freimachen für das nächste Beutetier, das längst ausgemacht ist.

Eines macht jedoch stutzig. Wäre Beck tatsächlich eine so krasse Fehlbesetzung, müssten ihn seine Mitbewerber geradezu unter Naturschutz stellen. Denn was kann man sich Besseres wünschen als einen schwachen Gegenkandidaten, der die Wahl zur reinen Formsache werden lässt?

Möglicherweise ist der SPD bei der Wahl ihres Vorsitzenden ein gravierender Fehler unterlaufen, indem sie die Medienvertreter in den Wahlvorgang nicht eingebunden hat. Ein großer Teil dieser Zunft möchte nicht mehr nur einfach beobachten und berichten, sondern aktiv mitbestimmen. Vorbild dieser Entwicklung war und ist Bild mit dem großen Herzen für Kinder und andere Unmündige.

Anfang März versuchte das Massenblatt mit dem Genossen Müntefering über die Bande zu spielen und orakelte: "Sein politisches Schicksal entscheidet sich in den nächsten 48 Stunden!" Es war nicht die erste Anti-Beck-Attacke und viele werden folgen. Schließlich haben die Dirigenten des Bild-Parlaments in Sachen Kandidatensuche einschlägige Erfahrungen.

Hat sich doch ihr Wahlvolk schon mal als überaus mündig erwiesen und per Bild-Ted als Wunschkanzler Franz Schönhuber, damals Chef der rechtsradikalen Republikaner, erwählt. Bild beherrscht noch eine andere Spielart. So wurde vor der vorigen Bundestagswahl der Fußballtrainer Christoph Daum mit der Forderung ins Spiel gebracht: "Franz Beckenbauer soll Bundeskanzler werden". Ein Kabinett mit den Steuerverweigerern Michael Schumacher und Boris Becker wurde gleich mitgeliefert.

Auch beim Thema Bundespräsidentenwahl hätte die SPD einen bequemeren Weg gehen können, wäre sie der Forderung des Bild-Schwesterblatts gefolgt, das den RTL-Entertainer Günter Jauch für das höchste Amt im Staate vorschlagen ließ.

Copyright © FR-online.de 2008
Erscheinungsdatum 07.06.2008

Aktion für mehr Demokratie


von
Klaus Staeck
und
Johano Strasser

Beiträge & Kommentare

Für einen Politikwechsel...
Die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger zweifelt daran,...
Aktion für mehr Demokratie - 20. Sep, 07:36
Mehr Demokratie?
Ist das mehr Demokratie,wenn man einen persönlich öffentlich...
didi44 - 24. Aug, 16:11
Prominente Unterstützung...
Gesine Schwan, Günter Grass, Franziska Sperr, Gerhard...
Aktion für mehr Demokratie - 11. Aug, 15:49
Heute so, morgen so
Seit einiger Zeit geht das schon so: In den Medien...
klaus.staeck - 19. Jul, 23:04
Bankrotterklärung
Kolumne Frankfurter Rundschau 17.10.2008 Das amerikanische...
klaus.staeck - 11. Nov, 01:35
JAGDFIEBER
Kolumne FRANKFURTER RUNDSCHAU 7./8. Juni 2008 Jagdfieber Hatz...
klaus.staeck - 16. Jun, 00:34

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